Der SAT ist eine Sonderform der Steilspirale. Durch präzise getimtes „nachziehen“ der Innenbremse führst du den Schirm bei der Spiraleinleitung über den Horizont in eine Ahornblattartige Drehung. Die Drehachse befindet sich nun zwischen dir und dem Schirm. Du fliegst rückwärts, während der Schirm weiter vorwärts fliegt.
Der Sat ist ein Manöver, das eher dem Kunstflug zuzuordnen ist. Da aber viele Störungen am Gleitschirm in einer Sat-ähnlichen Drehung enden, kann es durchaus sinnvoll sein, sich mit dieser Ahornblatt-ähnlichen Drehung und deren Ausleitung vertraut zu machen.
Wie wird er geflogen?
Körperhaltung / Satposition
Dein Gewicht sollte während der Einleitung und im SAT auf der innenseite, also der Seite, auf der du die Bremse betätigst sein. Dafür kannst du dich mit der durchgestreckten Außenhand am Tragegurt abstützen und damit dein Gewicht auf die Innenseite drücken. Den Bremsgriff hast du dabei normal in der Hand.
Einleitung
Mit dem ganzen Körpergewicht auf der Innenseite leitest du eine Spirale ein. Sobald sich der Schirm das letzte Stück Richtung Horizont neigt, ziehst du die Innenbremse dosiert noch ein Stück weiter. Der Schirm dreht sich nun über den Horizont und die Drehachse befindet sich nun zwischen dir und dem Schirm. Durch weiteres Nachziehen der Innenbremse kannst du den Sat jetzt noch langsamer machen.
Ausleitung
Gib die Innenbremse frei. Gib die Stützhand auf und gib einen deutlichen Impuls mit der Außenbremse. Für eine möglichst schnelle Ausleitung sollte der Schirm zügig zurück über den Horizont in den Geradeausflug geführt werden, damit er in der Spirale garnicht erst wieder viel Energie aufbauen kann.
Gefahren
Strömungsabriss
Der SAT ist ein Manöver, bei dem es auf das richtige Timing und auf die richtige Dosierung deines Bremsinputs ankommt. Ziehst du bei der Einleitung zu früh oder zu viel die Innenbremse nach wird auf der Innenseite die Strömung abreißen und du fliegst einen McTwist. Nimm in dem Fall beide Bremsen sofort ganz nach oben und lass dem Schirm Zeit die Drehung zu beenden und die Strömung wieder auf zu bauen. Sollt er anschließend nach vorne schießen, fang ihn mit einem kurzen aber intensiven Bremsimpuls ab.
Starke G-Kräfte
Ziehst du zu spät oder zu wenig nach wird sich der Schirm nicht über den Horizont drehen sondern „auf der Nase“ liegenbleiben und du dich in einer intensiven Steilspirale wiederfinden. Leite diese am besten sofort wieder aus. Hat der Schirm erst einmal in der Spiraldrehung Energie aufgebaut und die G-Kräfte sind sehr groß geworden ist es nicht mehr sinnvoll möglich die SAT Drehung einzuleiten. Zusätzlich verlierst du jetzt in der Spirale viel Höhe.
Materialversagen
Fliegst du mit Leichtmaterial ist es nicht unwahrscheinlich, dass bei einer SAT Einleitung etwas an deiner Ausrüstung kaputt geht. Vor allem an Gurtzeugen in Leichtbauweise ist es nicht selten, dass Gurtbänder und Plastikschnallen reißen oder brechen. Auch leichte Schirme werden durch Manöver mit hohen G-Kräften sicher höher beansprucht als ein robuster Schulungs- oder Acroschirm.