Das Manöver
Lange aus der Mode gekommen, erlebt der B-Stall ein Comeback. Zu Recht, denn wenn du weißt, dass der B-Stall bei deinem Schirm funktioniert, hast du eine Abstiegshilfe, die keine körperliche Anstrengung erfordert und trotzdem gute Sinkwerte erzeugt. Der Schirm hat keine Vorwärtsbewegung mehr und du kommst wie in einem Aufzug senkrecht vom Himmel. Wie der Name sagt, ist der B-Stall ein Strömungsabriss. Das bedeutet das Profil verliert dabei seine Form und wird jetzt mit einem extrem großen Anstellwinkel von unten angeströmt. Die Zellen sind dabei entleert.
Leider funktioniert dieses Manöver nicht bei allen Schirmen zuverlässig. Vor allem in bewegter Luft kann es bei Konstruktionen mit größerer Streckung zu Verformungen der Kappe kommen. Dies kann zu schwerwiegenden Verhängern führen, die sich nur mühsam oder sogar garnicht mehr lösen lassen.
Wie wird er geflogen?
Nimm die Bremsgriffe locker ums Handgelenk oder in der Steghaltung, suche dir die B-Ebene und ziehe sie kräftig mit den Fingern zwischen den Leinen oberhalb des Leinenschlosses bis auf etwa Schulterhöhe herunter. Die Strömung an deinem Gleitschirm reißt ab und du sinkst vertikal nach unten.
Die Ausleitung
Die Ausleitung erfolgt durch symmetrisches, geführtes Freigeben der B-Ebene und nach vorne nicken lassen des Schirmes. Der Schirm muss nach vorne nicken. Dabei holt er nach dem Strömungsabriss im B-Stall wieder Fahrt auf. Gehe dabei nicht auf die Bremsen.
Gefahren
Achte darauf, dass sich dein Schirm im B-Stall nicht verformt. Sollte er schlangenähnliche Bewegungen über dir machen oder sich sogar zu einer Art Hufeisen verformen gibt den B-Stall sofort frei.